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Gelähmter Joan Lascorz: Dakar-Start 2023 verschoben

Von Kay Hettich
Joan Lascorz ist ein Kämpfer

Joan Lascorz ist ein Kämpfer

Der ehemalige Superbike-WM-Pilot Joan Lascorz erreichte als erste Fahrer mit einer Querschnittslähmung bei der Rallye Dakar 2022 eine Top-10-Gesamtplatzierung. Warum er seine für 2023 geplante Teilnahme verschiebt.

Am 2. April 2012 ereignete sich auf dem Circuit Enzo e Dino Ferrari in Imola jener verhängnisvolle Unfall, der das Leben des damaligen Superbike-WM-Piloten Joan Lascorz auf schicksalshafte Art veränderte. Lascorz verlor während Anfahrt zur Piratella-Kurve die Kontrolle über seine Werks-Kawasaki ZX-10R und prallte mit hoher Geschwindigkeit in die Streckenbegrenzung. Seitdem ist der heute 37-Jährige querschnittsgelähmt und kann nur noch seine Arme und Hände eingeschränkt bewegen.

Vor diesem Unglück lagen große Hoffnungen auf ihm, sein außergewöhnliches Talent war offensichtlich. Biel Roda, seit 2012 Manager des Kawasaki-Werksteams, sagte einmal, Lascorz wäre sogar talentierter als Tom Sykes gewesen.

Lascorz blieb ein Kämpfer und suchte sich ein neues Betätigungsfeld im Motorsport. Mit einem umgebauten Mercedes ML320 fuhr Lascorz 2014 die Rallye Aragón, 2016 gewann er die spanische Buggy-Meisterschaft. Er war als TV-Kommentator tätig und betreute 2021 im Kawasaki-Team Ana Carrasco.

In diesem Jahr erfüllte sich Lascorz mit der Teilnahme an der Rallye Dakar 2022 einen Traum und brachte seinen Side-by-Side-Buggy nicht nur über alle Etappen, sondern als Neunter auch in den Top-10 ins Ziel.

«Ich habe in diesen Tagen sehr gelitten», sagte Lascorz damals. «Ich bekam Fieber und ich hoffte jedes Mal, dass ich mich bis zum nächsten Tag regenerieren werde. Immer, wenn ich schlafen ging, dachte ich, dass ich am nächsten Morgen erholter aufwachen würde, doch ich wurde müder und müder.»

Schon im Januar war Lascorz klar: Das sollte nicht sein einziger Auftritt im Rahmen der Dakar gewesen sein. Er wollte es wieder versuchen und dann den Sieg ins Visier nehmen. Aber dieses Vorhaben benötigt eine intensivere Vorbereitung, deshalb wird der Spanier ein Jahr aussetzen und erst 2024 die härteste Rallye der Welt erneut bestreiten.

«Es bestand die Möglichkeit, 2023 mit einem Material teilzunehmen, das es mir wahrscheinlich keine Etappensiege erlauben würde. Letztes Jahr habe ich bewiesen, dass ich eine Dakar bestreiten und beenden kann, aber um konkurrenzfähig zu sein, benötigen wir mehr Ressourcen – technische und physische», erklärte Lascorz. «Jetzt wissen wir, dass wir Zeit brauchen, um konkurrenzfähiges Material zu erreichen, mit dem wir auf vorderen Positionen mitfahren können. Auch körperlich kann ich mich dank der medizinischen Informationen, die wir gesammelt haben, im Vergleich zu 2022 stark verbessern. Vor allem aber brauchen wir ein Projekt, bei dem wir das Gefühl haben, dass wir mit den Besten mithalten können, und dafür brauchen wir eine bessere Struktur, mehr Training und mehr Tests. Das Ziel ist, konkurrenzfähig zu sein, bevor wir zur Dakar fahren.»

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