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Spa-Francorchamps: Ein Kandidat für die Superbike-WM?

Von Ivo Schützbach
Die Rennstrecke in Spa-Francorchamps gehört zu den weltweit eindrucksvollsten. Markus Reiterberger und andere Fahrer sind der Meinung, dass der Ardennenkurs eine Bereicherung für die Superbike-WM wäre.

Formel 1 und MotoGP haben ihre provisorischen Kalender für 2023 veröffentlicht, Promoter Dorna arbeitet mit Hochdruck an jenem der Superbike-WM. Elf der zwölf Events aus diesem Jahr bleiben im Kalender, nur Estoril fliegt raus – SPEEDWEEK.com berichtete.

Fest steht, dass es mindestens zwölf Events geben wird, Estoril muss also ersetzt werden.

Vieles deutet daraufhin, dass Imola in Oberitalien in den Kalender zurückkehrt. Dort wurde letztmals 2019 gefahren, 2023 feiert das Autodromo Enzo e Dino Ferrari 70-jähriges Jubiläum.

Ein weiterer Kandidat neben Imola ist Spa-Francorchamps, ist aus Belgien zu hören. Auf dem Ardennenkurs fuhr diese Saison zum ersten Mal seit 2003 wieder die Endurance-WM, wofür einiges umgebaut wurde: Das Kiesbett in Kurve 1 und der Sturzraum der weltberühmten Kurve Eau Rouge, zudem bekam Kurve 9 eine neue Variante und einige Tribünen wurden modernisiert.

Spa wünscht sich mittelfristig MotoGP, was sehr schwer umsetzbar ist, weil nicht alle Ansprüche erfüllt werden können. Die für die EWC nötige Homologation wäre aber für die Superbike-WM und ihre Rahmenklassen ausreichend.

Fahrer wie Chaz Davies und Xavi Fores, die zahlreiche Rennen in der Superbike-WM fuhren, waren dieses Jahr bei der EWC-Rückkehr nach Spa dabei und äußerten sich wohlwollend über den spektakulären Kurs.

Einer, der sich ebenfalls ein Urteil erlauben kann, ist der vierfache Deutsche Superbike-Meister Markus Reiterberger. «Reiti» fährt für das belgische BMW-Werksteam von Werner Daemen Langstrecken-WM und bestritt für den bayerischen Hersteller 72 Rennen in der Superbike-WM – er kennt also beide Serien bestens.

«Ich fuhr in Spa drei- oder viermal», erzählte Reiterberger SPEEDWEEK.com. «Der EWC-Test fand damals noch auf der alten Strecke statt, bis zum Rennen im Juni wurde einiges umgebaut. Kurve 1 wurde entschärft, in Kurve 9 sind wir jetzt weiter weg von der Wand. Ich bin ein Riesenfan von Spa, vom Layout und der Kulisse drumherum. Ich bin schon auf vielen Rennstrecken gefahren, aber ich hätte nicht gedacht, dass es eine Strecke gibt, die Schleiz toppt. Spa ist ganz nah dran oder sogar besser, und zu einer meiner Lieblingsstrecken geworden.»

«Von der Sicherheit gab es immer etwas Bedenken», weiß der Obinger. «Aber von den Auslaufzonen ist das in Ordnung. Das ist nicht wie in MotoGP, wo es kilometerweit ausgebaut ist. Aber wenn ich das mit Jerez vergleiche – dort sind die Kiesbetten auch nicht so lang und die Leitplanken sind auch nicht so weit weg. Wenn es an Jerez nichts zu bemängeln gibt, dann kann es Spa damit aufnehmen. Wenn Strecken wie Imola und Most im Kalender sind… Wobei ich gar nicht verstehe, weshalb sich einer wie der Redding wegen Most so aufregt. Das ist eine supergeile Strecke und sie haben alles Mögliche gemacht, um dort Superbike-WM fahren zu können, mit neuem Asphalt und Airfences. Freilich sind einige Auslaufzonen nicht so, wie man sie gerne hätte. Aber manchmal geht es halt nicht, dass man einfach etwas weg gräbt.»

Der ehemalige Europameister weiter: «Genauso ist es in Spa, dort haben sie auch alles Mögliche gemacht. Aber die können auch keine Berge versetzen, deswegen haben sie die Kurven umgelegt. Ich habe keine Bedenken wegen dieser Strecke – ich möchte aber auch nicht verantwortlich sein, wenn etwas passiert. Ich wünsche es den Fahrern in der Superbike-WM, dass sie in den Genuss kommen, in Spa zu fahren. Das ist eine der atemraubendsten Rennstrecken, die es gibt, mit den Höhenunterschieden. Es geht bergab und brutal bergauf, und da sind auch noch Kurven drin. Das ist wie eine schnelle Corkscrew, aber bergauf statt bergab. Dazu gibt es lange Geraden, harte Bremsphasen, leichte Bremsphasen, Schikanen, flüssige, lange Kurven sowie knappe, schnelle, kurze Kurven und geile Vollgasstücke.»

«Beim 24-Stunden-Rennen waren einige Sponsoren und Freunde von mir dabei, sie sagten, das war das beste und unglaublichste Event, das sie je hatten», betonte Reiterberger. «Weil die Fans direkt an die Strecke können und innen und außen um die ganze Strecke gehen können. Das ist ein Riesengelände und extrem schön für die Zuschauer. Auch deshalb habe ich Spa ins Herz geschlossen. Bei der Langstrecken-WM waren viele Leute da, und das im ersten Jahr. Spa ist ein Magnet, das wäre ein großer Bonus für die Superbike-WM, für den ganzen Motorrad-Rennsport. Wenn es so weit ist, komme ich auf alle Fälle. Dann brauchen wir ein belgisches Team und ich muss eine Wildcard machen.»

Sollte sich Dorna darauf festlegen, dass es wie dieses Jahr zwölf Events geben wird, muss sich die spanische Sportagentur zwischen Imola und Spa entscheiden. Kristallisieren sich beide Events als lukrativ heraus und haben Interesse an der seriennahen Weltmeisterschaft, sind 13 Veranstaltungen möglich.

Grundgerüst Kalender Superbike-WM 2023:

24.–26 Februar: Phillip Island/Australien
03.–05. März: Mandalika/Indonesien
21.–23. April: Assen/Niederlande
19.–21. Mai: Barcelona/Spanien
09.–11. Juni: Misano/Italien
Juli: Donington Park/Großbritannien
Juli: Most/Tschechien
August ?: Imola/Italien ?
September: Magny-Cours/Frankreich
September: Aragón/Spanien
Oktober: San Juan/Argentinien
Oktober: Portimão/Portugal

Sämtliche Termine vorbehaltlich Bestätigung durch die Dorna

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