MotoGP: KTM denkt über neues Motorkonzept nach

Austin-GP 2023 – Alex Rins und die Wilde 13

Von Thomas Kuttruf
Bevor der MotoGP-Tross ins Fahrerlager des «Circuit of The Americas» zur texanischen Motorrad-Rodeo Show einrollt, blenden wir ein Jahr zurück. Der Texas-GP 2023 war eine in jeder Hinsicht denkwürdige Veranstaltung.

Vor einem Jahr sahen die MotoGP-Fans am «Circuit of The Americas» einen außergewöhnlichen Grand Prix der USA. Ohne Marc Márquez siegte dennoch eine Honda, Punkte für Ersatzmann Jonas Folger und ein wütender Weltmeister am Boden. Wir drücken noch einmal die Rückspultaste und stoppen bei den größten Kuriositäten.

Im vergangenen Jahr war der Austin-GP ebenfalls die dritte Station im Kalender, nach Portugal und Argentinien. Die beiden verletzten Werksfahrer Marc Márquez und Pol Espargaró wurden beide durch deutsche Piloten ersetzt. Für Stefan Bradl war die Vertretung des Austin-Königs auf der Respol Honda bereits Routine, Jonas Folger hingegen griff unter Rennbedingungen erstmals an die Lenker der RC16 in GASGAS-Lackierung.

Keine riesigen Überraschungen boten die Trainings- und Quali-Sitzungen auf der Piste in Texas. Vier Ducati unter den ersten Fünf und Weltmeister Bagnaia auf Startplatz Eins. Dazu beide Werks-Aprilia und beide Werks-KTM unter den ersten 12. Leichte Verwunderung lösten dagegen die mit Platz zwei bereits starke Leistung von Alex Rins und im negativen Sinne der 12. Rang des starken Quali-Piloten Jorge Martin aus.

Letzterer räumt dann im ersten Texas-Sprint der Geschichte ordentlich auf und schafft es als Dritter zurück aufs Podium. Für den Pramac-Racer reichte es aber nicht, den Landsmann Alex Rins zu biegen. Der ist auf der supertechnischen Strecke extrem gut aufgelegt. Mit Platz zwei macht er seinem LCR-Honda Team schon am Samstag ein großes Geschenk. Nicht zu knacken ist aber Pecco Bagnaia. Mit gut 2,5 sec. Vorsprung überfährt er den Zielstrich als Sieger. Beim erst dritten Sprintrennen überhaupt schauen auch Aprilia mit Aleix Espargaró (4.) und KTM mit Brad Binder (5.) gut aus. Noch unauffällig in der kurzen Sause bleiben Ducati-Pilot Luca Marini und Yamaha-Ass Fabio Quartararo.

Wie es sich für ein US-Drehbuch gehört, driftet der eigentliche GP im Spielfilmformat in Richtung Drama. Trotz offensichtlich tadelloser Rahmenbedingungen wird das Rennen über 20 Runden zum gnadenlosen Ausscheidungsmatch. Das Rennen ist 30 Sekunden alt, als die Ducati von Jorge Martin und Alex Márquez von der Strecke fliegen. Auch Aprilia-Star Espargaró übersteht die erste Runde nicht sturzfrei. Immerhin fünf Umläufe schafft Jack Miller. Dann krachte auch die Werks-KTM des Aussies auf den US-Asphalt.

Wieder nur eine Runde später sorgt Weltmeister Bagnaia, der bis dato ein fehlerfreies Wochenende absolviert, für schreiendes Entsetzen in der Ducati Lenovo Box.
Klar in Führung wirft die #1 ab. Ein seltener Fehler, der in seiner Wirkung durch den Abflug des «Martinators» allerdings ohne Folgen bleibt. Noch wichtiger – bei dem schnellen Abflug bleibt Pecco Bagnaia ohne ernste Verletzung.

Noch vor Rennmitte sind damit etliche Sieganwärter aus dem Match und Honda-Pilot Rins liegt in Führung. Von einem geerbten Triumph kann allerdings nur sehr bedingt die Rede sein. Über das gesamte Wochenende zeigte sich Rins in blendender Form und auch die beste Rennrunde darf sich die #42 notieren lassen. Historisch geht es auch hinter dem spanischen Sieger im italienischen Team auf japanischem Bike zu. Wie Rins hat auch Luca Marini einen perfekten Tag erwischt. Platz zwei bedeutet das erste Podium in der MotoGP für Rossis Halbbruder.

Ebenfalls aufs Podest in luftiger Höhe darf Fabio Quartararo. Die USA bleiben eines der wenigen Highlights der Saison für den Weltmeister von 2021.

Es gab noch weitere bedeutende Stellen der 2023-Vorstellung. Trotz des Erfolgs der LCR-Honda endet die Texas-Reise für das Werksteam nach Stürzen von Bradl und Mir mit einer Doppel-Frustration.

Völlig unbeeindruckt und professionell verhält sich Jonas Folger bei seinem Renn-Comeback. Mit 68 Sekunden Rückstand auf Alex Rins wird der tapfere Bayer 13. und Letzter. Nicht nur in der privaten Mediathek des KTM/GASGAS Testfahrers wird der US-GP 2023 noch eine Weile gespeichert bleiben. Die Chancen für eine nicht minder spannende Fortsetzung in wenigen Tagen stehen ausgezeichnet. Nicht nur, weil Marc Márquez auf einer Ducati am Start stehen wird.

Diesen Artikel teilen auf...

Mehr über...

Siehe auch

Kommentare

Bitte melden Sie sich an, um einen Kommentar zu schreiben.

Wegen Acosta: Ducati braucht Márquez im Werksteam

Von Manuel Pecino
Ducati war am MotoGP-Wochenende in Le Mans erneut der dominierende Hersteller, jedoch kommen Aprilia und KTM immer näher. Braucht die italienische Marke Marc Márquez, um den Vorsprung zu halten?
» weiterlesen
 

TV-Programm

  • Fr.. 17.05., 10:55, Motorvision TV
    On Tour
  • Fr.. 17.05., 11:00, ORF Sport+
    Motorsport: FIA-Langstrecken-WM
  • Fr.. 17.05., 13:10, ServusTV
    Formel 1: Großer Preis der Emilia Romagna
  • Fr.. 17.05., 13:20, Motorvision TV
    Classic
  • Fr.. 17.05., 14:00, ORF Sport+
    Motorsport: European Le Mans Series
  • Fr.. 17.05., 14:15, Motorvision TV
    Gearing Up
  • Fr.. 17.05., 15:10, Motorvision TV
    Motocross: FIM-Weltmeisterschaft
  • Fr.. 17.05., 15:40, Motorvision TV
    Australian Drag Racing Championship
  • Fr.. 17.05., 16:30, Motorvision TV
    Top Speed Classic
  • Fr.. 17.05., 16:40, ServusTV
    Formel 1: Großer Preis der Emilia Romagna
» zum TV-Programm
5