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Jürgen Lingg (Intact GP): «Großer Sprung von Collin»

Von Thomas Kuttruf
Nicht zu schlagen. Collin Veijer hielt die Spanier in Jerez hinter sich

Nicht zu schlagen. Collin Veijer hielt die Spanier in Jerez hinter sich

Beim vierten Moto3-Rennen des Jahres in Jerez hatte Collin Veijer sich den zweiten Karrieresieg und dem Team den ersten Triumph des Jahres geschenkt. Seine Chefs loben den Niederländer in höchsten Tönen.

Der Auftakt zum letzten GP-Sonntag in Jerez war für in Form des Moto3-Rennes war für alle Motorsport-Fans ein Hochgenuss, auch wenn die abertausenden spanischen Fans in Jerez ihren Seat darauf verwettet hätten, dass ihre beiden Junghelden David Munoz und Ivan Ortola den Niederländer Collin Veijer spätestens in der letzten Runde überrumpeln und den Husqvarna-Piloten im besten Fall als dritten Piloten mit aus Podium einladen werden.

Doch der 19-jährige Veijer ließ sich auf gar nichts ein. Volle 18 Runden lang übernahm er die Verantwortung und steuerte den vierten Moto3-WM-Lauf der Saison von der Spitze aus. Und über alle 18 Runden bissen sich abwechselnd Munoz und Ortola die Zähne an dem groß gewachsenen Intact-GP-Piloten aus. Vor allem Munoz hatte sich in der Vergangenheit bereits einen Namen als Rauhbein gemacht. Aus der Sicht der Fans war es also abgemacht, dass die Spanier alles auf einen Heimsieg unternehmen würden.

Aber – Veijer war schlicht zu schnell. Komplett fehlerfrei und mit beeindruckender Konstanz mussten die Verfolger jede Runde komplett am Limit fahren, um hinterherzukommen. Zudem bewies Collin Veijer extreme Nervenstärke in der letzten Runde. Jede Bewegung saß auf dem Millimeter und die gefürchtete letzte Linkskurve fuhr Veijer schlicht perfekt an. Seine schnelle und zugleich verteidigende Linie war die eine abgebrühten GP-Stars und ließ das Team nach der Zieldurchfahrt zu Recht ausflippen.

Peter Öttl, verantwortlich für die Moto3-Mannschaft bei Liqui Moly Husqvarna, war sichtlich bewegt und fühlte sich sofort an den Moment erinnert, als sein Sohn Philipp in exakt gleicher Manier seinen ersten GP gewann und dabei Marco Bezzecchi mit Perfektion zur Verzweiflung getrieben hatte. Der Bayer war komplett begeistert: «Collin lieferte heute eine unglaubliche Leistung ab, da er das Rennen von der Spitze aus diktierte. Er fuhr bis zur letzten Runde Zeiten im Bereich von 1:45 Minuten und hielt die Pace hoch. Außerdem hat Collin in der letzten Runde alles richtig gemacht. Wahnsinn.»

Noch einen Schritt weiter ging Jürgen Lingg. Der Teammanager der Intact-GP-Gesamtstruktur attestierte seinem Schützling mit der Leistung in Jerez und seinem zweiten GP-Siege den nächsten Reifegrad als Rennprofi. Jürgen Lingg: «Das war wirklich außergewöhnlich was wir von Collin gesehen haben. Vor allem auf der Bremse war er so unglaublich stark. Er war schlicht unüberholbar. In meinen Augen hat Collin in Jerez insgesamt nochmal einen großen Sprung gemacht. Er war schon schnell zuvor, keine Frage, aber hier hat es irgendwo noch mal Klick gemacht und er hat alles noch souveräner gemacht. Es war eine andere Qualität – und wir sind alle extrem happy im Team.»

Mit seinem Sieg hat sich Collin Veijer auch in der WM-Tabelle auf den jetzt dritten Platz in eine aussichtsreiche Position gebracht. Teamkollege Tatsuki Suzuki, der in Jerez einen Boxenstopp einlegen musste, liegt auf WM-Rang elf.

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