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Arie Luyendyk: Der fliegende Holländer ist 70

Kolumne von Rainer Braun
​Am 21. September 2023 vollendet der Niederländer Arie Luyendyk sein 70. Lebensjahr. Seine Spuren hat der zweifache Indy 500-Sieger auch hierzulande hinterlassen.

Vielen älteren deutschen Fans sagt der Name Arie Luyendyk sicher noch etwas. Das war die Zeit in den 1970er-Jahren, als er zu den Besten in den Nachwuchs-Monoposto-Rennserien Formel V und Formel Super Vau Europa gehörte. Große Duelle vor allem mit Axel Plankenhorn um den Super V-Europatitel sind noch in bester Erinnerung.

Aries großes Vorbild war Vater Jaap. Als Vater/Sohn-Gespann bestritten die beiden Formel V-Rennen in Holland und hatten das Vergnügen, in der Formel V 1300 mit identischem Material, gleicher Lackierung und gleichem Sponsor gegeneinander anzutreten. So kam es 1972 zum ersten Vater/Sohn-Team in der FV-Geschichte. Und der alte Luyendyk wurde dadurch schon in den Frühtagen der Formel V 1300 in den Niederlanden zu einer Art Kultfigur.

Trotz seiner 50 Lebensjahre war Aries alter Herr nicht nur als harte Nuss für so manch jungen Konkurrenten, sondern auch ein leidenschaftlicher Schrauber mit ewig ölverschmierten Händen. Gemeinsam kämpften Vater und Sohn Luyendyk um so manchen Podiumsplatz. Beide vertrauten auf die Karringer-Konstruktion aus Deutschland, teilten sich speziell auf ihrer Hausstrecke in Zandvoort mehrfach die erste Startreihe und holten dort sogar mal einen Doppelsieg.

Ziemlich schnell entwuchs Arie der Formel V 1300, wechselte in die stärkere Super V und startete in der DM- und EM-Serie. Nach einem beinharten Dauerduell mit Axel Plankenhorn ging der EM-Titel an den Holländer. Nächste Station war die Formel 3-EM und es dauerte nicht lange, bis sich auch der US-Rennsport für den talentierten jungen Racer aus ’s-Hertogenbosch interessierte.

Ein Angebot für die amerikanische Super V-Rennserie markiert den Beginn von Arie Luyendyks USA-Karriere. Titelgewinn auch hier auf Anhieb, weitere Meisterschaften folgten.

Danach ab 1984 bereits erste Starts in der IndyCar-Serie, deren Premiere-Saison er mit der Auszeichnung «Rookie of the Year» abschloss – und so nebenbei den Spitznamen «Flying Dutchman» erhielt, der fliegende Holländer. Fünf Jahre später gelang Arie 1990 der ganz große Wurf – Sieg beim legendären Indy 500. Der zweite Indy-Sieg folgte 1997, dazu stand er insgesamt drei Mal auf der Pole-Position.

Zuvor hatte Arie schon 1996 den Wechsel als Stammfahrer in die Indy Racing League vollzogen, wo er weitere zwei Jahre um Siege kämpfte. Ab 1999 bis 2003 trat er nur noch beim Indy 500 an.

Danach ließ er seine Profi-Karriere langsam ausklingen. Als Nebenerwerbs-Erfolge fielen übrigens noch Siege bei den 24 Stunden von Daytona und den 12 Stunden von Sebring an.

Auch Sohnemann Arie Jun. fuhr lange Rennen in den USA, vornehmlich in der Indy Lights-Serie. Aber seine Erfolge blieben überschaubar und weit hinten denen seines berühmten Vaters zurück. Dafür kennen ihn die Amerikaner umso mehr als Teilnehmer der TV-Show «The Bachelor».

Heute lebt Arie Luyendyk mit seiner Familie in der Nähe von Phoenix/Arizona. Mindestens einmal im Jahr besucht er seine alte Heimat, verabredet sich mit Freunden oder schaut mal in Zandvoort vorbei. Noch immer hat er eine Wohnung im Städtchen ’s-Hertogenbosch.

Der Motorsport spielt nach wie vor noch eine wichtige Rolle im Leben des Jubilars. So ist er als Jury-Mitglied und permanenter Steward der IndyCar-Rennleitung regelmäßig im Einsatz.

Und dann hat er auch noch ein waches Auge auf den Nachwuchs aus seinem Heimatland: Er kümmert sich in den USA um den IndyCar-Piloten Rinus van Kalmthout (23). Wie sein Lehrmeister und Ratgeber war auch er «Rookie of the Year» und absolviert zwischenzeitlich im Team von Ed Carpenter Racing schon seine vierte Saison. 2021 und 2022 wurde er jeweils Gesamt-Zwölfter.

Weil die Amerikaner den Namen des Niederländers kaum aussprechen können, wird er dort nur als «VeeKay» geführt.

Lieber Arie, die Speedweek-Redaktion gratuliert sehr herzlich und sendet alle lieben Wünsche zum 70. Geburtstag über den großen Teich.

Und der Autor der Geburtstags-Geschichte erinnert sich sehr gerne an die gemeinsame Formel V-Zeit mit dir hierzulande und an ein Wiedersehen 2013 zusammen mit dem Kollegen Rene de Boer in deiner Heimatstadt.

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