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Valtteri Bottas, Mercedes: Es geht nicht nur um Lewis

Von Mathias Brunner
Valtteri Bottas an der Arbeit

Valtteri Bottas an der Arbeit

​Als sich der Finne Valtteri Bottas mit den Medienvertretern hinsetzt, ist kein anderer Pilot im Formel-1-Testwinter 2020 schneller gefahren. Der Mercedes-Fahrer zieht Zwischenbilanz: «Wir sind bereit.»

Für die Formel 1 gilt in der Regel: Frage zehn Fachleute und erhalte elf Meinungen. Aber eine kleine Umfrage am Circuit de Barcelona-Catalunya zeigt schnell, dass sich die meisten Insider einig sind – das Mass der Dinge heisst weiterhin Mercedes-Benz. Red Bull Racing-Honda-Fahrer Alex Albon steht mit seiner Meinung nicht alleine da, wenn er festhält: «Mercedes hat bislang nicht gezeigt, was sie wirklich können.»

Während der zweitletzte Wintertesttag läuft, hat die Bestzeit von Valtteri Bottas aus der Vorwoche noch immer Bestand. Durchaus denkbar, dass sie Messlatte bleiben wird – denn es ist viel windiger als in der ersten Testwoche.

Bottas hat vom neuen Silberpfeil die gleiche Rückmeldung wie in der ersten Woche. «Unsere Richtung stimmt. Wir hatten mit dem Auto keine Probleme, die Standfestigkeit ist da, die Balance ist gut. Ich finde den Wagen von Tag zu Tag angenehmer zu fahren. Wir konzentrieren uns auf die eigene Arbeit, und die läuft gut, mit einem Wagen, der stabiler liegt als das Vorjahresmodell, vor allem die Hinterachse. Punkto Schwächen könnte ich bislang nichts entdecken.»

Noch hat der siebenfache GP-Sieger einen halben Tag im Auto. Was möchte der Finne noch machen? «In der ersten Woche wollten wir das Auto kennenlernen und haben viele Dauerläufe erledigt, mit teilweise sehr radikalen Abstimmungsänderungen. Dazu wollten wir das Lenksysten DAS probieren. Am Freitag will ich kurze Läufe machen, um ein gutes Gefühl fürs Auto zu erhalten, wenn fast kein Sprit im Tank ist. Generell fühle ich mich gut vorbereitet, jetzt geht es um Feinabstimmung.»

Erwartet Bottas einen WM-Kampf nur zwischen ihm und Hamilton? «Es geht nicht nur um Lewis», antwortet der Finne, «ich erwarte, dass die drei Top-Teams vorne mitmischen, so wie immer. Aus den Tests würde ich nur sehr vorsichtig Rückschlüsse ziehen. Wir waren vor einem Jahr beim Test hier ordentlich, dann aber in Australien ganz stark. Zudem wissen wir nicht, welche Evo-Teile die Rennställe nach Melbourne mitbringen.»

«Nur die Teams selber wissen genau, was sie alles noch im Köcher haben. Die Formel 1 kann ein seltsames Spiel sein, daher sollte man auch nicht alle Aussagen der Leute bei den Testfahrten nicht für bare Münze nehmen.»

Wie läuft es eigentlich mit dem DAS, der «Dual Axis Steering»? «Sehr gut. Zunächst mal hatte ich Freude zu sehen, dass wir hier echte Pioniere sind und die Gegner ein wenig auf dem falschen Fuss erwischt haben. Nun wird es darum gehen zu sehen, auf welchen Strecken wir es in welcher Form einsetzen. In Australien wird es im Auto stecken, es gibt keinen Grund, der dagegenspräche. DAS ist ein echter Vorteil, ein weiteres Werkzeug, das wir im Wettkampf mit den Gegnern einsetzen können.»

«Zunächst werden wir gewiss Anweisungen von den Ingenieuren erhalten, wie wir es am besten verwenden können. Aber unterm Strich sitzen Lewis und ich am Lenkrad, und ich kann mir gut vorstellen, dass DAS so in Fleisch und Blut übergeht, dass wir dazu übergehen, selber zu entscheiden, wann wir es verwenden wollen.»

Bottas wirkt entspannt und ausgeruht. «Ich habe im Winter viel Zeit in Südaustralien verbracht, bei sehr angenehmen Temperaturen. Es war auch schön, sich frei bewegen zu können, ohne erkannt zu werden. Ich habe mit meinem Training relativ früh angefangen, einfach weil ich Lust dazu hatte. Heute fühlte ich mich perfekt vorbereitet und für die Saison bereit.»


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