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Sachsenring-GP nicht in Gefahr!

Kolumne von Günther Wiesinger
Grand Prix Sachsenring: Keine Gefahr!

Grand Prix Sachsenring: Keine Gefahr!

Der Vertrag zwischen der Dorna und dem ADAC läuft aus. Trotzdem wird der Sachsenring-GP im Kalender bleiben.

Es handelt sich um die betriebswirtschaftlichen Kriterien von Angebot und Nachfrage. Die spanische Firma «Dorna Sports» besitzt bis ins Jahr 2031 die Austragungsrechte für die MotoGP-WM (sie umfasst die Klassen 125 ccm, Moto2, MotoGP) und kassierte für die GP-Vergabe von den Veranstaltern Gebühren in Millionenhöhe.

Klar, die MotoGP-WM ist preiswerter als die Formel 1, da lässt sich die Stadt Valencia den WM-Lauf sogar 27 Millionen Euro kosten.

Aber die Zeiten, als ein MotoGP-WM-Lauf für 1 Million Euro zu haben war, sind längst vorbei. Dorna-Sports-Geschäftsführer Carmelo Ezpeleta verlangt beispielsweise für den Sachsenring-GP inzwischen 4 Millionen Euro pro Jahr.

Nun läuft der Fünf-Jahres-Vertrag mit dem ADAC mit dem WM-Lauf vom 17. Juli 2011 ab. ADAC-Sportpräsident Hermann Tomczyk verhandelt um eine Vertragsverlängerung; bisher ist kein Ergebnis zustandegekommen.

Nun bringt der Grand Prix rund 25 Millionen Umsatz in die Region, Fluglinien, Leihautofirmen, Hotels, Restaurant, Tankstellen, Supermärkte – alle möglichen Branchen profitieren vom WM-Lauf in Hohenstein-Ernstthal.

Der ADAC Sachsen will den prestigeträchtigen WM-Lauf auf keinen Fall verlieren. Er ist das Aushängeschild, 220 000 Zuschauer an drei Tagen – das schafft kein anderer Event.

Doch der ADAC kann sich nicht auf ein Verlustgeschäft einlassen. Denn die Dorna kassiert neben der GP-Gebühr auch die Einnahmen von GP-Sponsor «eni» (vormals Agip), die Gebühren für die Bandenwerbung rund um die Rennstrecke und besitzt auch die Rechte an den Programmheften.

«Wir müssen im Sinne des deutschen Motorsports eine Lösung finden, die auch für den ADAC wirtschaftlich Sinn macht», betont Klaus Klötzner, Vorstand Sport beim ADAC Sachsen.

«Ich sehe kein Problem für die Zukunft des Grand Prix auf dem Sachsenring», betonte Ezpeleta im Gespräch mit SPEEDWEEK. «Wir werden eine Lösung finden.»

Natürlich werden die ADAC-Manager besser schlafen, sobald sie einen neuen, unterzeichneten Fünf-Jahres-Vertrag in den Händen halten. Aber es besteht keine Gefahr, dass der WM-Lauf aus dem Freistaat Sachsen abwandert. Die Dorna kann sich einen Verzicht auf den publikumswirksamen Traditions-GP nicht erlauben. Es gibt vier ausverkaufte WM-Läufe in Spanien. Aber der Sachsenring ist längst eine Perle im GP-Kalender. Das wissen auch die Fahrer, Teams, Werke und Sponsoren. Der ADAC hat bei diesem Poker die besten Trümpfe in der Hand.

Ein Ausweichen auf eine andere Rennstrecke ist unvorstellbar. Kein zurechnungsfähiger Promoter würde den Grand Prix für 4 Mio auf den Nürburgring holen, wo 1997 nur 17 000 Zuchauer erschienen. Und ein WM-Kalender ohne GP von Deutschland ist ungefähr so sinnvoll wie eine Hochzeit ohne Braut.
 

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