Warum outet sich kein MotoGP-Fahrer als schwul?

Von Günther Wiesinger
Scott Redding mit Freundin

Scott Redding mit Freundin

Bei der Pressekonferenz am Donnerstag in Jerez wurden die Asse mit einer Frage konfrontiert, die aus dem Rahmen fiel.

Eine nicht gerade alltägliche Frage bei der üblichen Donnerstag-Pressekonferenz löste beim Jerez-GP Heiterkeit aus – auch bei den Fahrern. «NBA-Basketballspieler Jason Collins hat sich letzte Woche als homosexuell geoutet. Warum hat es noch nie einen schwulen Motorradrennfahrer gegeben? Traut sich keiner, die Wahrheit zu sagen? Oder seid ihr einfach nur am Siegen interessiert?», überrumpelte der Journalist David Emmett die Fahrer Lorenzo, Márquez, Dovizioso, Crutchlow, Bradl und Redding.

 

«Darf ich als Erster antworten», erkundigte sich Cal Crutchlow. «Ich bin der falsche Ansprechpartner. Ich bin so gut wie verheiratet. Ausserdem glaube ich, es spielt keine Rolle. In diesem Sport geht es darum, möglichst schnell Motorrad zu fahren. Bisher hat es sich nicht ergeben, dass ein Fahrer mit homosexuellen Neigungen dabei war. Vielleicht gibt es ja welche. Vielleicht verstecken sie sich. Vielleicht sitzen welche neben mir. Ich weiss es nicht...»

In das Gelächter hinein gab Jorge Lorenzo folgendes Statement ab: «Ich bin auf Twitter auch schon gefragt worden, ob ich schwul sei. Jetzt kann ich endlich mal offiziell Stellung nehmen. Nein, ich bin nicht schwul. Aber ich respektiere die Homosexuellen. Ich habe kein Problem mit ihnen.»

Marc Márquez belustigte das Thema sichtlich. «Ich respektiere alle Mitmenschen», erklärte der der Mädchenschwarm. «Wenn sich jemand anders orientiert als wir, ich kann damit gut leben.»

«Ich habe mir noch nie Gedanken darüber gemacht, dass irgendein Gegner schwul sein könnte», stellte Andrea Dovizioso fest, der eine dreijährige Tochter hat. «Ich denke, wir hätten alle kein Problem damit. Aber irgendwie ist es schwer vorstellbar. Ich weiss nicht warum.»

Für die nächste Lachsalve sorgte Stefan Bradl. «Wenn jemand sagen würde, dass man dadurch schneller wird, könnte man sich Gedanken darüber machen», grinste der Bayer, der letztes Jahr zumindest bei drei Rennen von seiner Freundin Jana begleitet wurde. «Keiner von uns hat einschlägige Erfahrungen... Ich bin nicht schwul. Aber ich respektiere alle Menschen.»

Scott Redding fühlte sich auch nicht ernsthaft angesprochen. «Ich habe seit einigen Jahren dieselbe Freundin. Über eine andere Orientierung habe ich mir noch nie Gedanken gemacht. Jeder soll tun, was er will.»

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