Marcel Schrötter: Nun muss er sein Auto verkaufen

Von Günther Wiesinger
Jerez-GP: Marcel Schrötter (23) kämpft gegen Toni Elias

Jerez-GP: Marcel Schrötter (23) kämpft gegen Toni Elias

Marcel Schrötter hat bei allen drei Moto2-WM-Rennen 2013 gepunktet. Aber er muss die Reisespesen selber bezahlen und deshalb seinen Renault verkaufen.

Wer hätte das gedacht? Marcel «Celly» Schrötter (20) hält sich nach drei Moto2-WM-Rennen nach einem 13., 12. und 10. Platz in Doha, Austin und Jerez in der WM-Tabelle mit 13 Punkten an 14. Stelle. Er liegt damit dicht hinter Assen wie Zarco, De Angelis, Elias und West. Corsi, Simón, Pasini und di Meglio hat der Kalex-Pilot in der WM hinter sich gelassen. Der bisher punktelose Landsmann Sandro Cortese wurde in den Schatten gestellt.
 


Marcel, du hast im Winter von allen Piloten am wenigsten getestet, du hast erst Ende Februar einen Vertrag beim SAG-Team unterschrieben. Du fährst eine 2012-Kalex. Aber das bringt dich alles nicht aus der Fassung?
Momentan ist es noch nicht so entscheidend, ob ich 2013-Material habe oder nicht. Es war erst das dritte Rennen... Wir sind jetzt gut dabei. Wir steigern uns Stück für Stück und kommen der Spitze immer näher.
Momentan ist das Motorrad gut genug.
Ich weiss nicht, ob es ab Saisonmitte oder zum Schluss hin eine Möglichkeit geben wird, mal eine 2013-Maschine zu probieren, um herauszufinden, ob ich damit einen Vorteil hätte oder nicht.
Momentan sind wir mit dem zufrieden, was wir haben. Es passt.

Die meisten GP-Fans glauben, wer in der Moto2-WM vorne mitfährt, ist ein gemachter Mann, fährt einen rassigen Sportwagen und scheffelt Geld. Du bist hingegen der Billige Jakob? Wie sieht deine Monatsgage aus? Kriegst du überhaupt eine?
Ich bin mit einer der Ärmsten im ganzen Fahrerlager... Ich kann mir momentan kaum die Reisekosten leisten.

Die musst du als Top-Ten-Kandidat selber bezahlen?
Ja, ja.

Für Übersee auch?
Alles, ja, ja.

Und kriegst du irgendein monatliches Fixum?
Ja, ich bekomme ein Gehalt von meinem Manager Michael Kories. Das sind 700 Euro, die mir zur Verfügung stehen.
Bisher war es einfach schwierig, Geld aufzutreiben. Ich bin froh, dass ich überhaupt fahren kann. Ich kann momentan nicht mehr verlangen. Ohne den Michael wäre ich 2013 überhaupt nicht in der WM. Er hat so viel auf sich genommen. Da kann ich jetzt noch irgendetwas verlangen.
Aber ich denke... Wenn wir so weitermachen, wird es uns vielleicht leichter fallen, neue Sponsoren zu finden. Dann schauen wir, dass neben dem Motorradfahren alles ein bisschen besser wird.
Wir suchen auch noch einen Sponsor für das Motorrad. Wir haben einen Platz seitlich links und rechts auf der Verkleidungscheibe anzubieten.

Welches Privatauto fährst du? Du wohnst bei deiner Mutter?
Ja, ich wohne daheim. Momentan fahre ich gar kein Auto, weil ich es verkaufen will. Ich brauche Geld, um die Reisekosten zu finanzieren. Da fehlen mir bis zum Jahresende rund 10.000 Euro.
Ich habe einen Renault Mègane Sport, Baujahr 2011. Den muss ich jetzt verkaufen, ein Superauto, es macht super viel Spass; ist wie ein Go-Kart zu fahren. Aber momentan ist es wichtiger, dass ich die Kosten für die Reisespesen in Griff kriege. Verhandlungsbasis wäre 18.000 bis 19.000 Euro.

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